LA JETÉE – Der Film als Buch und das moderne Archiv
Das Medium Film ist belastet durch die Kurzlebigkeit seiner Datenträger. Digitale Archive leiden unter dem Verfall seiner Materialität.
 
Optische Medien wie z.B. DVD und CD leiden unter ihrer Nutzung und Witterungs-einflüssen, haben eine maximale Lebenserwartung von 50 Jahren. Der ursprüngliche Datenträger von Bewegtbildern, der Film, ist noch angreifbarer, und selbst unter perfekter Konservierung wird ihm nur eine vermutete maximale Haltbarkeit von 150 Jahren beigemessen. Das Archivieren von Film, das Festhalten von Kultur auf einem langlebigem Medium, ist der konzeptionelle Ansatz der Film-archivierung als Buch. Das Buch als Archiv einer bestimmten Epoche, eines bestimmten Gefühls, durch und mit einem bestimmten Werk dient als ästhetisch eigenständiges Produkt. Es ist die Aufarbeitung und nüchterne Darlegung eines Kunstwerks für die Nachwelt.
Chris Marker schuf 1962 mit seinem Kurzfilm »La Jetée« ein Beispiel für den nostalgischen Moment, auf dem auch unsere bibliophile Filmarchivierung basiert. Generativ werden vom Computer einzelne Frames des Films ausgelesen, das dient der Eliminierung der subjektiven Selektion. Zusätzlich zur visuellen Archivierung der Bilder wird auch noch die Sprache als Text hinzugefügt. Auch die Klangwelt die beim Film den größten Teil emotionalen Empfindens ausmacht wird auf dem auditiv langlebigsten Medium, der Schallplatte beigelegt.
 
Als Gesamtwerk verschlossen, in einer Zeitkapsel aufbereitet und gesichert für eine Zukunft, ihr kulturelles Gedächtnis und für die Vorzüge einer archivierten Kulturform, deren Kurzlebigkeit es entgegen zu wirken gilt.
La Jetée
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Generativ werden vom Computer einzelne Frames des Films ausgelesen, das dient der Eliminierung der subjektiven Selektion. Zusätzlich zur visuelle Read More

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